»Zu sich finden ist keine leichte Aufgabe, gerade in der heutigen Zeit, in der unsere Stimmung von den Medien bestimmt wird. Wir verlieren den Zugang zu uns und unseren Gefühlen, unsere Empfindungen überspielen wir oder verbergen sie hinter einer großen Maske. Wir werden von unserer Vergangenheit verfolgt, müssen ständig unseren ‚Mann‘ stehen und gleichzeitig noch gut aussehen, Stärke zeigen, möglichst unverwundbar durchs Leben schreiten und die Stolpersteine ohne Sturz überspringen.«
(Anna Kant)
»Anna Kant schlüpft in verschiedene Rollen, bis sie mit ihnen verschmilzt, bis sich Wahrheit und Fiktion, Authentizität und Inszenierung nicht mehr voneinander trennen lassen«.
(Martina Lückener)
Im 12. Dezember 2021 wurde der neue VIRTUELLE PAVILLON der Künstlerin Anna Kant ins Netz gestellt.
Bei der Fotoserie PARAFETISH geht es um
Paraphilien, von der Gesellschaft definierte sexuelle Störungen. Die Paraphilie kann sich auf eine Reihe von Objekten, Situationen, Tieren oder Personen konzentrieren. Die
Künstlerin hat sich allerdings nur auf die Paraphilien fokussiert, die in ihren Augen nicht als Störung sondern vielmehr als Vorliebe gesehen werden sollten. Im Grunde genommen hat jeder
einen Fetisch, der eine lebt ihn aus, der andere macht es heimlich oder in Gedanken.
Anna Kant setzt die Paraphilien jedoch nicht auf klassische Weise um, sie spielt mit dem Betrachter und lässt – wie bei jeder ihrer Bilderserien – Raum für die eigene Interpretation.
»Ich denke, dass man das Thema Fetisch so noch nicht gesehen hat. Die meisten Menschen, die von Fetisch reden, kennen vielleicht drei Klassiker oder brechen es einfach runter auf Schmerz.«
Wer legt die Normen fest? Wo fängt die Vorliebe an, und wo hört der Schmerz auf?
Dies ist – nebenbei bemerkt – auch die erste Fotoserie, in der die Fotografin nicht nur alleine auftritt, sondern auch mit anderen Akteuren arbeitet.
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