»Wir leben im Zeitalter der Abtrünnigkeit.«
Die Bilder von Gustavo Díaz Sosa vermitteln seine Wahrnehmung von Staat, Macht und allem, was mit menschlicher Unterwerfung zu tun hat. Sie dienen nicht nur als soziales oder ausdrückliches Protestmanifest, sondern sind auch eine existentielle Projektion unserer drohend heraufziehenden Zukunft im Licht der modernen Geschichte.
»Meine Werke zeigen mein ganz persönliches, poetisches Verständnis des heutigen Menschen nach dem Sündenfall. Von Geburt an ist der Mensch unbewusst dem Trugschluss einer aufgezwungenen Wahrheit erlegen. Meine Figuren kommen vom Weg ab, sie wissen nicht, wohin sie gehen sollen. Auf der Suche nach Türen und Ausgängen laufen sie zwischen Mauern umher, die sie in die Enge treiben, in eine herrschende Ordnung, die sich an geltende Regeln und Vorschriften hält. Wie Herdentiere versuchen die Menschen, sich zu retten, nicht wissend, dass sie auf einen ungewissen Ausgang zustreben. Wer bin ich? Woher komme ich? Warum gibt es mich? Wohin gehe ich? Würden sie die Antworten kennen, wären sie freie Wesen. Wir haben uns jedoch irgendwie so „eingerichtet“, dass wir es nicht schaffen, Antworten zu finden.«
Gustavo Díaz Sosa
VITA (AUSSCHNITT)
1983 geboren in Sagua la Grande, Kuba
2002 Golden Title der National Academy of Fine Arts „San Alejandro“, Kuba
2004 - 2008 ARTELEKU-Stipendium, Donostia-San Sebastian, Spanien
2004 - 2005 Lithografie-Workshop Don Herbert
2005 - 2006 Siebdruck-Workshop Pepe Albacete
2007 Animationsworkshop Vuk Jevremovich
2006 AVID-Workshop, Video-Editing Gabriel Corbella
FRAGEN ZUM KÜNSTLER / ZUR KÜNSTLERIN?